QuaMath
Unterrichts- und Fortbildungs-Qualität in Mathematik entwickeln

Ziel von QuaMath ist es, die Qualität der mathematischen Bildung in Deutschland von der Kita bis zum Abitur nachhaltig zu verbessern. Gemeinsam arbeiten viele Schulen in Schulnetzwerken, Unterrichtserprobungen und schulinterner Arbeit an der Qualitätsentwicklung.

Weiterentwicklung der Qualität mathematischer Bildung

Die mathematische Bildung von Kindern und Jugendlichen wird entscheidend von den Lerngelegenheiten geprägt, die sie im Mathematikunterricht und bereits in den Kindertagesstätten erhalten. Mathematisches Lernen ist dann am nachhaltigsten, wenn aktives Denken gezielt angeregt wird, an den Lernstand der Lernenden angeknüpft wird und ein Verständnis nicht nur für Konzepte, sondern auch für Strategien und Verfahren aufgebaut wird.

Genau hier setzt das von der Kultusministerkonferenz (KMK) geförderte Programm QuaMath an, das im Januar 2023 offiziell gestartet ist. Geleitet vom Deutschen Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM) und koordiniert vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), bündelt QuaMath die langjährige Expertise in der Entwicklungs- und Professionalisierungsforschung des DZLM-Netzwerks aus 12 Hochschulen mit den breiten Erfahrungen aus den Unterstützungssystemen aller beteiligten Länder. Ziel von QuaMath ist es, Mathematik-Lehrkräfte aller Bildungsstufen bei der Förderung mathematischer Kompetenzen zu unterstützen.

Dazu werden Fortbildungs- und Unterrichtskonzepte und -materialien entwickelt, erforscht und optimiert, die einen gemeinsamen Kern haben und an die jeweiligen Bedingungen vor Ort angepasst werden.

Fünf QuaMath-Prinzipien

Die Qualität mathematischer Bildung wird durch zahlreiche Merkmale geprägt. In Fortbildungsprojekten hat sich jedoch gezeigt, dass es vorteilhaft ist, sich auf wenige zentrale Qualitätsmerkmale zu konzentrieren. Diese werden dann konsequent für alle didaktischen Entscheidungen in typischen Lernsituationen herangezogen.

Die folgenden fünf QuaMath-Prinzipien werden deshalb allen Modulen zugrunde gelegt.

Das Prinzip der kognitiven Aktivierung zielt darauf ab, Lernende zu aktivem und tiefgründigem Denken anzuregen. Dies bedeutet, dass sie nicht nur Fakten und Verfahren wiedergeben, sondern auch dazu ermutigt werden, Zusammenhänge herzustellen, Konzepte zu erklären, Probleme zu lösen und eigenständiges Denken zu entwickeln. Lehrkräfte können dies durch altersgerechte, herausfordernde Aufgaben, die Förderung des eigenständigen Denkens und die Anwendung von Wissen in neuen Kontexten erreichen. Eine Umgebung, die zur kognitiven Aktivierung einlädt, ermöglicht es den Lernenden, ein tieferes Verständnis und langfristige mathematische Kompetenzen zu entwickeln.

Der Erwerb tragfähiger Konzepte sowie die sichere Beherrschung von Strategien und Verfahren (inkl. Algorithmen, Formeln, …) wird durch Verständnis fundiert. Verständnis für Konzepte, Strategien und Verfahren wird entwickelt, indem Lernende angeregt und unterstützt werden, …

  • sich mit Situationen auseinanderzusetzen und ausgehend von intuitiven Vorgehensweisen
  • Grundvorstellungen für Konzepte zu entwickeln und nachzuvollziehen,
  • Lernpfade ausgehend von intuitiven Vorgehensweisen zu beschreiten, die sukzessive schematisiert werden hin zu Verfahren und
  • multiple Darstellungen zu vernetzen.

Die Sicherung von Fertigkeiten für Strategien und Verfahren erfolgt nach dem Verständnisaufbau und wird dann für den Aufbau weiteren Verständnisses benötigt. Auch Fertigkeiten müssen konsolidiert werden, um kognitiv zu entlasten, und flexibilisiert bleiben, um vielfältig anwendbar zu sein. Dieser Ansatz kombiniert also die Frage „Wie macht man das?“ stets mit den Fragen „Was bedeutet das?“ und „Warum geht das?“.

Da Lernen immer ein Weiterlernen ist, welches auf Gelerntem aufbaut und zu neuen Lernzielen hinführt, werden im Laufe der Schulzeit grundlegende Ideen, Inhalte, Aufgaben und Darstellungsmittel immer wieder, auf verschiedenen Niveaus und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Gesichtspunkte angesprochen, um sie anzureichern und zu verknüpfen.

  • Dazu werden diejenigen Aspekte des Lerngegenstands (z.B. Vorstellungen und Darstellungen) priorisiert, die gut fortsetzbar und für den langfristigen Kompetenzaufbau entlang eines durchgängigen Lernpfads wichtig sind.
  • An vorausgehende Lernstufen wird explizit angeknüpft, indem Bezüge für Lernenden thematisiert werden.
  • Lücken in den Verstehensgrundlagen werden rechtzeitig aufgearbeitet, so dass das Weiterlernen nicht behindert wird.
  • Unterricht wird zielorientiert geplant im Hinblick auf die Lernziele und berücksichtigt dazu lernendenorientiert typische Lernstände von Lernenden. Dazu werden Lernpfade so konzipiert, dass eigene Lernwege ausgehend von typischen Vorstellungen beschritten werden können.
  • Adaptiver Unterricht berücksichtigt zusätzlich die heterogenen individuellen Lernstände: Individuelle Lernstände werden diagnostiziert und die jeweils nächsten Stufen im Lernpfad anvisiert. Reichhaltige Lernumgebungen werden unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und -bedarfen gerecht.

Kommunikation untereinander und mit der Lehrkraft ist essentiell zum Lernen von Mathematik.

  • Es wird kommuniziert, um zu lernen: Im Gespräch über Mathematik können Lernende Gedanken vertiefen und Perspektiven aufnehmen für ein (Lernen von- und miteinander).
  • Lernen, zu kommunizieren: Kommunizieren über Mathematik muss erst gelernt werden. Dazu werden Sprachhandlungen im Unterricht eingefordert, unterstützt und sukzessive aufgebaut mitsamt der dazu nötigen Sprachmittel.

Bildungsbereiche

QuaMath von der Kita bis zum Abitur

Das Programm ist entsprechend der Bildungsstruktur in zwei Bereiche gegliedert. Der Schwerpunkt liegt auf der langfristigen Entwicklung des Mathematikunterrichts an allgemeinbildenden Schulen. Ein zweiter Programmteil widmet sich der Qualifizierung von Fachschullehrkräften, die angehende Erzieherinnen und Erzieher in ihrer fachschulischen Ausbildung unterrichten.

Primar- und Sekundarbereich

Mathematik an allgemeinbildenden Schulen

QuaMath zur langfristigen Entwicklung des Mathematikunterrichts, anpassungsfähig an die verschiedenen Stufen der allgemeinbildenden Schulen.

Fachschulen

Frühe mathematische Bildung in Fachschulen

QuaMath für die umfassende Qualifizierung von Fachschullehrkräften zur Integration der frühen mathematischen Bildung in der Ausbildung von Erzieherinnern und Erzieher.

QuaMath-Leitungsteam

Das Team vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) koordiniert gemeinsam mit dem Netzwerk des Deutschen Zentrums für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM) die wissenschaftliche Leitung des QuaMath-Programms.

Susanne Prediger

Prof. Dr. Susanne Prediger

QuaMath Leitung

Leiterin des DZLM und Professorin für Mathematikdidaktik und fachbezogene Professionalisierungsforschung am IPN Leibniz Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (Abteilung Fachbezogener Erkenntnistransfer) sowie der Technischen Universität Dortmund.

Hans Anand Pant

Prof. Dr. Hans Anand Pant

QuaMath Leitung

Professor für Erziehungswissenschaftliche Methodenlehre an der Humboldt-Universität zu Berlin und Direktor der Abteilung Fachbezogener Erkenntnistransfer am IPN.

Christoph Selter

Prof. Dr. Christoph Selter

QuaMath Leitung

Professor für Mathematikdidaktik an der Technischen Universität Dortmund und Netzwerkpartner des DZLM-Netzwerks.

Daniela Götze

Prof. Dr. Daniela Götze

Erweiterte QuaMath Leitung

Professorin für Didaktik der Mathematik in der Primarstufe an der Technischen Universität Dortmund und Netzwerkpartnerin des DZLM-Netzwerks.

Lars Holzäpfel

Prof. Dr. Lars Holzäpfel

Erweiterte QuaMath Leitung

Professor für Mathematik und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und Netzwerkpartner des DZLM-Netzwerks.

Bettina Rösken-Winter

Prof. Dr. Bettina Rösken-Winter

Erweiterte QuaMath Leitung

Professorin am Institut für grundlegende und inklusive mathematische Bildung der Universität Münster mit dem Schwerpunkt Didaktik der Mathematik für die Primarstufe und Netzwerkpartnerin des DZLM-Netzwerks.

Jürg Kramer

Prof. Dr. Jürg Kramer

Erweiterte QuaMath Leitung

Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Mathematik und ihre Didaktik.

Annett Kreuziger

Annett Kreuziger

Gesamtkoordination

Gesamtkoordinatorin des QuaMath-Programms, Abteilung Fachbezogener Erkenntnistransfer am IPN.

Svea Hallmann

Dr. Svea Hallemann

Stellv. Gesamtkoordination

Stellvertretende Gesamtkoordinatorin des QuaMath-Programms, Abteilung Fachbezogener Erkenntnistransfer am IPN.

NETZWERK

Das Deutsche Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM) am IPN

Das Deutsche Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM) ist in der Abteilung Fachbezogener Wissenstransfer des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) angesiedelt. Das DZLM-Netzwerk besteht aus Professorinnen und Professoren von 12 deutschen Hochschulen sowie dem IPN und trägt die Arbeit am DZLM.

Das DZLM entwickelt, implementiert und erforscht – gemeinsam mit den Verantwortlichen in der Praxis – wirksame Fortbildungs- und Unterstützungsangebote im Fach Mathematik für Lehrkräfte, frühpädagogische Fachkräfte und Fortbildende.

Erfahrungsberichte

Erfahrungen von Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen des QuaMath-Programms.

»QuaMath ist Verbindung, Vernetzung, Teamentwicklung und Anschaulichkeit – Mathematik in Beziehung zu anderen Fächern.«

Yvonne A.

Landeskoordinierende ST

»QuaMath hat ein unglaublich großes Potential, die Fachschaftsarbeit nachhaltig zu stärken und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen.«

Antje B.

Multiplizierende

»Wir haben bereits mit SINUS gute Netzwerkerfahrungen gemacht und sind überzeugt davon, in QuaMath auch mit unseren jungen Kolleginnen und Kollegen so zu arbeiten.«

Heike S.

Schulleiterin

»QuaMath ist ein Projekt, das die Verbesserung der Unterrichtsqualität und die kompetenzorientierte Sichtweise auf Lernende nicht nur in einem Fach ermöglicht, was schon das Projekt „SINUS“ leistete, sondern einen Anknüpfungspunkt dieser Herangehensweise für alle Fachbereiche bildet und somit die Schulentwicklung der gesamten Schule fördert. Es bedingt und stärkt Teamstrukturen in der Schulgemeinschaft, fördert die Einsicht der Notwendigkeit zur Kooperation im Alltag und trägt somit wesentlich zu einer Entlastung der Unterrichtenden bei.«

Grit G.

Schulleiterin

»Ich sehe den länderübergreifenden Austausch als riesige Chance zur Verbesserung des Unterrichts. Ich freue mich auf immer neue Impulse, Perspektiven und Ideen zur Weiterentwicklung.«

Steve W.

Lehrkraft

»In unserer Arbeit als Landeskoordinierende ist es uns wichtig, verlässliche und kompetente Ansprechpartner für alle Anliegen, Fragen und Sorgen unserer Multiplizierenden zu sein. Gemeinsam nehmen wir beispielsweise an der Qualifizierung der Basismodule teil. Darauf aufbauend organisieren wir als Landeskoordinierende unsere Arbeitstreffen mit den Multiplizierenden, reflektieren und diskutieren hier die Inhalte der einzelnen Bausteine und adaptieren die Fortbildungsinhalte und -unterlagen für die landesspezifischen Berliner Bedingungen.«

Carola S.

Landeskoordinierende BE

Presse & Medien

Neue Artikel, Interviews und Presseinformation zu QuaMath sowie umfassende Informationsmaterialien und Kurzvideos zum Programm.

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